Altersvorsorge beschäftigt jeden Menschen – sollte es zumindest! Denn irgendwann kommt die Zeit, in der man von der Vorausplanung und der Vorsorge profitieren kann. Die Zielgruppe des Themas ist also nicht nur Senioren, sondern eigentlich genau im Gegenteil junge Menschen! Denn damit das mit der guten Rente klappt, ist es wichtig sich frühzeitig beraten zu lassen, zu recherchieren und zu verstehen, wie die Altersvorsorge und das Rentensystem in Deutschland funktioniert. Wie man in Langenfeld vernünftig für das Alter vorsorgen kann, was es mit Rente, Rentenversicherung & Co. auf sich hat und wo man Beratung bekommt, das erklären wir dir in diesem Beitrag.
Wie funktioniert Altersvorsorge in Deutschland? – Die drei Säulen
Wie eure Altersvorsorge aussehen wird, ist pauschal schwer zu beantworten. Denn das Vorsorgesystem stützt sich in Deutschland auf drei Säulen – für jeden gibt es dann eine unterschiedliche Mischung der drei Vorsorgeformen, sodass die Altersvorsorge eine sehr individuelle Sache ist. Die drei Säulen, in die sich das System der Altersvorsorge gliedert, sind die Öffentlich-Rechtlichen Pflichtsysteme, die betriebliche Altersvorsorge und die private Altersvorsorge.
1. Öffentlich-Rechtliche Pflichtsysteme zur Altersvorsorge
Die meisten erwerbstätigen Menschen sind bei der Deutschen Rentenversicherung pflichtversichert und beziehen daher auch den Großteil ihrer Einkünfte im Alter (Altersrente) aus der gesetzlichen Rente. Das gilt für Angestellte, aber auch einige selbstständige Berufe. Die gesetzliche Rente ist quasi die Basis der Altersvorsorge und erfüllt die Regelsicherungsfunktion. Die gesetzliche Rente basiert auf dem Prinzip der Umlage: Aktuell erwerbstätige zahlen Beiträge in die Rentenkasse ein, sammeln damit einen Anspruch auf Rentenauszahlung im Alter und von dem Geld in der Rentenkasse erhalten die aktuellen Rentnerinnen und Rentner ihre Rente. Die gesetzliche Rente bzw. das Rentenniveau ist mit der Zeit gesunken, sodass zusätzliche Vorsorgen immer wichtiger wurden, um im Alter einen gewissen Lebensstandard zu haben.
2. Betriebliche Altersvorsorge
Die betriebliche Rente kann sich als Zusatvorsorge lohnen. Diese wird von eurem Arbeitgeber organisiert, der also auch die Rentenversicherung auswählt. Auf die Beiträge, die ihr zahlt, müsst ihr keine Steuern oder Sozialabgaben zahlen, sondern könnt sie direkt von eurem Bruttogehalt zahlen, bis zu einem bestimmten staatlich geförderten Betrag. Besonders lohnenswert ist die Betriebsrente allerdings, wenn der Arbeitgeber die Beitragszahlungen übernimmt oder zumindest etwas dazu gibt, dass in die betriebliche Altersversorgung einfließen kann. Achtung: Die Betriebsrente muss im Alter versteuert werden, außerdem zahlt man volle Beiträge bei der Krankenversicherung und der Pflegeversicherung.
3. Private Altersvorsorge
Die private Altersvorsorge ist eine weitere Zusatzvorsorge, die sich lohnen kann, allerdings nicht staatlich gefördert wird. Es handelt sich um rein private Vorsorgemöglichkeiten, zum Beispiel die Investition in Immobilien oder Aktien. Auch private Renten- oder Lebensversicherungen können abgeschlossen werden. Private Vorsorgen zahlt man vom Nettogehalt, hat also bereits Steuern gezahlt. Von der Rente muss im Alter dann nur noch ein gewisser Teil versteuert werden, der sogenannte „Ertragsanteil“. Dieser wird nach dem Renteneintrittsalter bemessen.
Kann ich eine Rente bekommen?
Wenn du bei der deutschen Rentenversicherung pflichtversichert bist, wie die meisten Arbeitnehmer und einige Selbstständige, und dementsprechend Beiträge zahlst, hast du Anspruch auf Rente. Wie hoch diese Ausfällt hängt von vielen Faktoren ab. Da die gesetzliche Rente mittlerweile immer niedriger wird, sind zusätzliche Vorsorgen eventuell eine sinnvolle Idee. Dazu sollte man sich natürlich möglichst früh informieren und ausreichend absichern.
Was sind Rentenberater?
Rentenberaterin ist nicht gleich Rentenberaterin, Rentenberater nicht gleich Rentenberater – es gibt zum Beispiel (ehrenamtliche) Mitarbeiter der deutschen Rentenversicherung, die rund um diese Beraten und Unterstützen. Dann gibt es Rentenberater und Rentenberaterinnen der Versicherungsunternehmen, die sich natürlich sehr gut mit den eigenen Versicherungen des Unternehmens auskennen und dafür spezifisch beraten können, aber nicht allgemein. Es gibt aber auch private Rentenberater, die keine Mitarbeiter der Deutschen Rentenversicherung oder eines Versicherungsunternehmens sind und „aufgrund ihrer besonderen Sachkunde zur unabhängigen Rechtsberatung im Bereich des Sozialrechts und weiterer Rechtsgebiete zugelassen [sind]“ (Quelle: https://www.rentenberater.de/). An wen man sich Zwecks Beratung wendet, ist natürlich jedem selbst überlassen und hängt von der individuellen Situation ab. Anzumerken gibt es noch, dass die ehrenamtliche Beratung der Rentenberater der deutschen Rentenversicherung kostenlos ist, wohingegen private Rentenberater gegen Bezahlung arbeiten. Erste Informationen können natürlich auch diverse Internetseiten bieten, die sich mit dem Thema beschäftigen und mit nur einem Mausklick erste Erkenntnisse bieten. Ob nun persönliche Auskünfte, telefonische Sofortauskunft bei einem Servicetelefon oder die Recherche im Internet – wichtig ist, sich möglichst umfassend schlau zu machen, was man für die Rente tun kann. Dabei kann man keine konkreten Anweisungen erwarten, sondern einem stehen meist eine Vielzahl von Optionen offen.
Wo kann ich mich in Langenfeld beraten lassen?
In Langenfeld findet sich zum Beispiel der ehrenamtliche Versichertenberater der Deutschen Rentenversicherung für den Landkreis Mettmann, Norbert Haagmans (Sozialversicherungsfachangestellter im Ruhestand). Dieser hilft zum Beispiel ehrenamtlich bei der Beschaffung von Unterlagen oder dem Ausfüllen von Rentenanträgen. Die Tätigkeit und das Beratungsgespräch ist für alle Versicherten und Rentner kostenlos, was einen großen Unterschied zu privaten Rentenberatern darstellt.
Aber auch private Rentenberater finden sich in Langenfeld, zum Beispiel Jürgen Drake, Mitglied im Bundesverband der Rentenberater e.V.
Ansonsten lohnt sich auch ein Blick über die Stadtgrenzen hinaus. Alleine in Hilden, Monheim am Rhein, Leverkusen, Leichlingen, Solingen, Erkrath und Haan finden sich unzählige Rentenberater, sodass man im Umkreis eine gute Auswahl an Beratungsstellen hat. Welche geeignet sind und wer gut berät, können wir natürlich nicht sagen. Aber im Zweifelsfall verlasst euch auf euer Bauchgefühl und holt euch andere Meinungen ein, wenn ihr Zweifel habt.
Für Terminvereinbarungen kontaktiert den Berater am Besten telefonisch oder per Email.
Warum sinkt das Rentenniveau?
Das Rentenniveau der gesetzlichen Rente ist bereits niedriger als früher und wird vermutlich noch weiter sinken. Dazu tragen zumindest verschiedene Faktoren bei: Die Geselschaft wird immer älter, es gibt also mehr Rentnerinnen und Rentnern, gleichzeitig ist die Geburtenrate niedrig. Immer weniger Beitragszahler bzw. Erwerbstätige, müssen also für immer mehr Rentnerinnen und Rentner aufkommen. Die Folge: Das Rentenniveau sinkt, mancheiner bekommt nur noch eine Mini-Rente. Daher ist es umso wichtiger, dass man sich um zusätzliche Möglichkeiten zur Altersvorsorge kümmert und das am Besten frühzeitig.
Was heißt Ansparphase?
Die Ansparphase ist die Phase, nach dem Abschluss der Rentenversicherung bzw. die Phase, in der regelmäßig Beiträge gezahlt werden und somit der Rentenanspruch „angespart“ wird.
Was ist das Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG)?
Das Betriebsrentenstärkungsgesetz, auch BRSG genannt, trat 2018 in Kraft und sollte die Betriebliche Altersvorsorge gleichermaßen attraktiver für Arbeitnehmer und Arbeitgeber machen. Besonders Geringverdiener, denen aufgrund des sinkenden Rentenniveaus eventuell in der Zukunft Altersarmut drohnt, sollen dadurch dazu bewegt werden, in die Betriebsrente einzuzahlen. Inhalt des Gesetz war unter anderem die Erhöhung des Freibetrags der Rente (auf den später keine Steuern gezahlt werden müssen) und die Anhebung des Förderrahmens zur Einzahlung in die Rente. Außerdem werden Arbeitgeber vom Staat gefördert, die Arbeitnehmern bis zu einer gewissen Gehaltsgrenze einen Zuschuss zur betrieblichen Altersvorsorge zahlen.
Was ist eine Erwerbsminderungsrente?
Wenn du gesundheitlich bedingt nicht mehr voll arbeiten kannst, soll die Erwerbsminderungsrente dein Einkommen wegen der Erwerbsminderung ergänzen. Wenn du gar nicht mehr arbeiten kannst, soll die Erwerbsminderungsrente das Einkommen vollständig ersetzen. Allerdings hat man bei Erwerbminderungsrenten eventuell hohe Rentenabschläge.
Was ist die Grundrente?
Die sogenannte Grundrente ist eigentlich ein Zuschlag zur Altersrente, wenn diese sehr gering ausfällt, obwohl man über viele Jahre die monatlichen Zahlungen geleistet hat. Ob man die Grundrente bekommt, wird bei einem neuen Rentenantrag automatisch geprüft. Der Zuschlag wird dann automatisch mit ausgezahlt, man selbst muss sich nicht darum kümmern, die Grundrente zu beantragen oder ähnliches. Auch bei denjenigen, die bereits Rente beziehen, wird der Anspruch nachträglich geprüft.
Rentner als Zielgruppe Energiepreispauschale?
Rentnerinnen und Rentner können als Folge der hohen Energiepreise eine Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro erhalten. Voraussetzung dafür ist, dass man eine Rente bezieht, unabhängig davon ob diese befrister oder unbefristet ist.
Wer ist für meine Anträge zuständig? Die Rentenversicherung Rheinland?
Die Deutsche Rentenversicherung Rheinland sitzt in Düsseldorf und ist für das Rheinland und somit auch für Langenfeld zuständig. Es gibt insgesamt 16 Regionalträger der Rentenversicherung mit eigenen Zuständigkeitsbereichen. Das die Zielgruppen gemeinsame Bereiche umfassen ist eher nicht der Fall.
Was passiert mit der betrieblichen Altersvorsorge bei einem Arbeitgeber-Wechsel?
Das für die Rente angesparte Kapital bleibt auf jeden Fall bestehen. Was beim Arbeitgeber-Wechsel passiert muss man individuell klären, entweder kann man den Vertrag auf den neuen Arbeitgeber übertragen oder diesen z.B. ruhen lassen.
Was bedeutet DRV?
Die Abkürzung „DRV“ steht für Deutsche Rentenversicherung. Dabei handelt es sich um die Gesamtheit der 16 Träger der gesetzlichen Rentenversicherung (Regionalträger der Bundesländer, DRV Bund, DRV Knappschaft-Bahn-See).
Was ist die VdW Altersvorsorge?
VdW Vorsorgemanagement GmbH ist eine in Langenfeld ansäßige Firma, die allgemeine Beratung zur betrieblichen Altersvorsorge, Finanzierungslösungen und -reportin, Anwärter- und Rentnerverwaltung und versicherungsmathematische Gutachten anbietet,
Was ist ein Sparbrief / Bausparverträge?
Ein Sparbrief, wie ihn z.B. die Sparkasse anbietet, ist nicht direkt mit Altersvorsorge verbunden. Bei einem Sparbrief legt man Geld an und bekommt dieses nach einer festgelegten Laufzeit inkl. Zinsen zurückgezahlt.
Wie hoch ist das Renteneintrittsalter?
Der Rentenbeginn ist auch hier etwas individuell, es gibt aber Altersgrenzen. Es gibt die sogenannte Regelaltersgrenze, die aktuell festlegt, dass Menschen, die nach 1964 geboren sind, ab dem 67. Lebensjahr regulär in Rente gehen können. Menschen, die vor 1947 geboren wurden, können sogar schon mit 65 Jahren ihre Rente beziehen. Für die Jahrgänge dazwischen gibt es eine Staffelung. Allerdings kann man auch vor dem Erreichen der Regelaltersgrenze in Rente gehen, man spricht von einer „Frühverrentung“. Dann muss man allerdings hohe Abschläge auf seine Rentenbeträge in Kauf nehmen und kann auch nur begrenzt früher eintreten. Auch ein späterer Eintritt als mit dem 67. Lebensjahr ist hingengen möglich.