Pressemeldung Stadt Langenfeld
Über den Zeitraum eines kompletten Jahres hat eine Gruppe Jugendlicher kontinuierlich an einer Aktion der politischen Jugendbildung gearbeitet. Das Endergebnis des deutschlandweit einzigartigen Projektes ist ein virtuelles Spiel namens „Die Akte L – ein VR-Umweltthriller“.
Im Jahresverlauf probierten die Jugendlichen als erstes selbst VR-Erlebnisse aus, es folgte eine digitale Schnitzeljagd namens „Gemeindehelden-Rallye“ durch das Langenfelder Rathaus. Anschließend sammelten sie Ideen zur Entwicklung eines eigenen Spiels. Workshops wie „Drehbücher schreiben“, „Moderation & Sprechertraining“ mit Fachreferent*innen oder der Besuch einer Ausschuss-Sitzung sowie Aufnahmen im Tonstudio unterstützten den Prozess. Die technische Beratung und Umsetzung der Spielentwicklung erfolgte durch die Langenfelder Firma 7th Space.
„Insgesamt nahmen 20 Langenfelder Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren teil, wovon 8 Teilnehmer*innen die Kerngruppe bildeten“, sagte Ingrid Graser, die als Ansprechpartnerin für Kinder- und Jugendbeteiligung der Stadt Langenfeld das Projekt federführend begleitete. „Besonders ist, dass die Jugendlichen in allen Projektphasen ihre Einfälle und Meinungen einbringen und diskutieren konnten – von der Story angefangen über Ideen für Games bis zum Titel des Spiels. Diese Art der Partizipation unterstützt politische Mitbestimmung und demokratisches Handeln.“
Die dreizehnjährige Mia kommentiert: „Als wir uns das erste Mal getroffen haben, war ich ziemlich skeptisch, ob wir tatsächlich etwas zusammen auf die Beine stellen können. Wir hatten ganz schön viele wilde Ideen. Aber wenn ich jetzt das fertige Spiel sehe, das ist schon richtig cool, was wir da geschafft haben.“
Herausgekommen ist eine spannende Story, in der sich Spieler virtuell im Langenfelder Rathaus bewegen. Sie rätseln, wer einen Umweltskandal verschuldet hat und sammeln Beweise, um den Täter zu überführen. Auf diese Weise kann ein VR-Spiel dazu beitragen, dass Jugendliche das Rathaus für sich entdecken und dort ohne Scheu Ansprechpartner*innen für ihre Anliegen suchen.
Ein solch einzigartiges Projekt benötigt natürlich finanzielle Ressourcen. Die Kosten für die Entstehung des Spiels belaufen sich auf rund 68.000,- Euro. Der Jugendhilfe-Ausschuss hat das Vorhaben mit 55.000 Euro bewilligt, eine Förderung durch das Land (Landschaftsverband Rheinland) in Höhe von ca. 28.000,- Euro unterstützte die Verwirklichung des Projektes mit.
Das Jugendreferat bietet den Langenfelder Schulen an, dass „Die Akte L“ Jugendlichen langfristig zur Verfügung steht. Somit kann das Projekt nachhaltig wirken.
„Die Stadtverwaltung stellt zusätzlich zu den Entwicklungs- und Produktionskosten weitere Mittel zur Verfügung, um möglichst vielen Schülerinnen und Schülern vor allem in der Startphase den Eintritt kostenlos zu ermöglichen“, verspricht Bürgermeister Frank Schneider gemeinsam mit der Projektkoordinatorin Ingrid Graser.
Im Rahmen der Premierenfeier bei 7th Space an der Hans-Böckler-Straße konnten sich nach den Jugendlichen nun auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung ein „VR-Bild“ von dem Game machen und sich auf Wunsch selbst ins Spielgeschehen stürzen.
„Was die Jugendlichen und das Team von 7th Space unter der Federführung von Frau Graser auf die Beine gestellt haben ist großartig und verschafft der Stadt Langenfeld einmal mehr eine Leuchtturmrolle in der Republik“, zeigte sich der Bürgermeister begeistert von dem Projekt. Sein Dank, seine Anerkennung und seine Gratulation gingen an alle, die zum Gelingen dieses einzigartigen Spiels beigetragen haben.