Kassetten, Disketten, CDs und ein Dos-basierte Ausleihsysteme – Martina Seuser hat in ihrer 30-jährigen Dienstzeit bei der Stadt Langenfeld viele Medien und viel Technik kommen und gehen gesehen. „Die Bücherei ist ständig im Wandel“, erklärt sie. „Doch das klassische Buch steht bis heute im Mittelpunkt und wird auch in Zukunft eine Rolle spielen.“ Am 31. März geht Martina Seuser in den wohlverdienten Ruhestand.
Die angehende Ruheständlerin begann am 1. Januar 1992 ihren Dienst als Diplom-Bibliothekarin in der Stadtbibliothek Langenfeld. Mit Wirkung vom 1. Januar 2000 wurde Martina Seuser zur stellvertretenden Leiterin der Stadtbibliothek bestellt. Ab dem 1. August 2007 übernahm sie die Leitung.
Durch ihre hohe Sozialkompetenz verstand sie es, den schwierigen Anforderungen in einem publikumsintensiven Referat und den Bedürfnissen der Mitarbeiterschaft gerecht zu werden und so für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen und dabei stets den Überblick zu behalten.
Als gebürtige Langenfelderin war sie vielen Besucherinnen und Besuchern der Stadtbibliothek bekannt, was dem Dienstleistungsgedanken der Stadt Langenfeld im Sinne des Mottos „Wir für Sie“ immer entgegenkam.
In ihrer langjährigen Tätigkeit im Dienst der Stadt Langenfeld führte Martina Seuser ihre Aufgaben mit viel Engagement und Einfühlungsvermögen durch. Sie verfügte über ein hohes Maß an Innovation und über eine lebendige Kreativität. Der Kontakt und der Umgang mit den Jugendlichen lag ihr besonders am Herzen. Es war ihr wichtig, diese Bibliothekszielgruppe in die sinnvolle Nutzung der Medienvielfalt einzuführen und den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeiten der Bibliothek bei der Bewältigung der Lebensanforderungen aufzuzeigen. Auch die Jüngsten hatte sie stets im Fokus. „Trotz des heutzutage früh erlernten Umgangs mit Smartphone & Co. ist das gedruckte Buch insbesondere für Kinder bis zehn Jahren immer noch am besten geeignet“, weiß sie aus der praktischen Erfahrung.
Aber auch bei den erwachsenen Lesern ist das klassische Buch immer noch gefragt: „Viele machen es von der Situation abhängig, ob sie etwas Gedrucktes oder mit einem elektronischen Gerät lesen möchten.“
Auch in den Räumen der Bibliothek hat sich in den vergangenen Jahrzehnten eine Menge geändert: „Früher stand das Buch im Mittelpunkt, heute der Mensch“, fasst Martina Seuser die Entwicklung zusammen: „Heute ist verstärkt die Aufenthaltsqualität ein wesentlicher Faktor. Die Bibliothek ist auch ein Treffpunkt, ohne die Verpflichtung, etwas zu bestellen. Viele nutzen die Räumlichkeiten, um zu lernen oder auch zu arbeiten. Dabei ist Wohlfühlatmosphäre gefragt, man möchte sich ein Stückweit wie in einem Wohnzimmer fühlen.“
„Früher war das Raumerlebnis in Bibliotheken eher von Bücherregalen geprägt“, so Martina Seuser. „Insbesondere nach dem großen Umbau der Stadtbibliothek durch den niederländischen Architekten Aat Vos tragen wir dem Anspruch der Bürgerinnen und Bürger auf ein offenes Raumerlebnis mit vielen gemütlichen Rückzugsorten und Arbeitsbereichen Rechnung.“
Beliebt ist auch das Café im Eingangsbereich. Für die jungen Besucher gibt es jetzt eine Videospiel-Ecke.
Im Laufe der Zeit hat sich auch das Veranstaltungsangebot vergrößert. Von der Leseförderung bis hin zur Möglichkeit, alte Medien zu digitalisieren – für alle Generationen ist etwas dabei.
Für die zum Wohle der Allgemeinheit geleisteten treuen Dienste gebühren Martina Seuser seitens der Stadtverwaltung Langenfeld Dank und Anerkennung.
Foto: Martina Seuser und Marcel Testroet, der kommissarisch die Leitung der Stadtbibliothek übernimmt.