Für junge Menschen ist der Weg in die Arbeitswelt nicht einfach: Allein über 320 duale Ausbildungsberufe gibt es in Deutschland. Von den meisten haben die jungen Menschen noch nichts gehört – und ihren Lehrkräften und Eltern geht es oft auch so.
Auf der anderen Seite wird es für Unternehmen schwieriger, ihre angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen. Der demografische Wandel führt dazu, dass es weniger junge Menschen gibt, die eine Ausbildung beginnen wollen.
Die Wirtschaftsförderung der Stadt Langenfeld möchte beide Seiten zusammenbringen und hat für die vier weiterführenden Schulen und die Stadtbibliothek Langenfeld jeweils eine „BerufVR“-Brille angeschafft, die nun an die Lehrkräfte für Studien- und Berufsorientierung übergeben wurden.
„Wir brauchten eine Möglichkeit, die jungen Menschen Ausbildungsberufe Langenfelder Unternehmen nahebringt. Die VR-Brillen vermitteln das Gefühl, mitten im Unternehmen zu sein“, erklärte der Leiter der Wirtschaftsförderung, Thomas Zacharias im Rahmen der Übergabe der Geräte, zu der man sich in der Stadtbibliothek traf.
Seine Mitarbeiterin Claudia Abendroth ergänzt: „Bei diesen virtuellen Kurzpraktika können die Schülerinnen und Schüler auch in Bereiche wie ein Chemielabor oder eine Schweißanlage hineinschnuppern, ohne vorher eine Hygiene- oder Sicherheitsbelehrung durchlaufen zu müssen. Das macht es wesentlich leichter, sich viele verschiedene Ausbildungsangebote anzusehen.“
Mit diesen nun angeschafften Virtual-Reality-Brillen ist ein direkter Einblick in über 100 Ausbildungsberufe möglich. Verschiedene Unternehmen werden in den Videos durch ihre Auszubildenden präsentiert, die die Betrachtenden zu einem virtuellen 360 Grad-Kurzpraktikum mitnehmen und ihren Arbeitsalltag zeigen.
Maike Chmielewski vom Referat Schule und Sport der Stadt Langenfeld war ebenfalls bei der Übergabe dabei und informierte sich bei den Lehrkräften über die Nutzererfahrungen mit anderen digitalen Geräten in den Schulen: „Wir haben im vergangenen Jahr zur ersten Erprobung der VR-Technik für die Langenfelder Schulen einen Klassensatz mit Brillen für den Einsatz in den naturwissenschaftlichen Fächern angeschafft.“ Sie freute sich, dass nun ein weiteres virtuelles Angebot den Schulalltag bereichern werde.
Die Lehrkräfte begrüßten es, nun ein weiteres zeitgemäßes Instrument zur Berufsinformation zu haben. Auch wenn der direkte Kontakt zu Unternehmen den Schülerinnen und Schülern am besten bei der beruflichen Orientierung helfe, ermöglicht „BerufVR“ eine anschauliche Vorab-Information über örtliche Ausbildungsgänge.
Nachdem Schulen und Stadtbibliothek mit „BerufVR“ ausgestattet wurden, wird die Wirtschaftsförderung noch vor den Sommerferien eine Infoveranstaltung für die Langenfelder Unternehmen anbieten, damit das Angebot an VR-Videos zu Langenfelder Ausbildungsberufen weiter wachsen kann.
In Langenfeld gibt es bereits einige Unternehmen und Handwerksbetriebe, die sich intensiv mit eigenen Angeboten an der Berufsorientierung beteiligen. Damit diese erfolgreiche Form der direkten Azubi-Rekrutierung noch weiter ausgebaut werden kann, unterstützt Claudia Abendroth von der Wirtschaftsförderung der Stadt gerne bei dem Aufbau weiterer Kooperationen.
Interessierte Unternehmen und Handwerksbetriebe können sie unter 02173/794 5419 oder per E-Mail unter claudia.abendroth@langenfeld.de erreichen.