Der Erwerb, Besitz und Konsum von Lachgas-Kartuschen (auch als Sahnekapsel bekannt) ist in Deutschland völlig legal.
„Leider mehren sich Berichte und Anzeichen, dass die grundsätzlich harmlosen Kapseln zunehmend missbräuchlich verwendet werden. Wir finden auch in Langenfeld immer wieder entleerte Kartuschen an Treffpunkten von Jugendlichen“, weiß Christian Benzrath, Leiter des Referates Recht und Ordnung.
Der Konsum von Lachgas steigt demnach insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Mittlerweile gibt es die Kartuschen bereits in gezielt für diesen Konsum geeigneten Gebinden.
Eigentlich wird Distickstoffmonoxid (N2O) von Ärzten benutzt. Das farb- und geruchlose Gas lindert Schmerzen und löst Ängste, kann aber bei übermäßigem Gebrauch auch Hirnschäden und Suchterkrankungen auslösen.
Teilweise wird das Gas auch als Treibmittel für Schlagsahnespender verwendet. Bei der zweckentfremdeten Nutzung wird das Gas direkt aus der Kapsel oder vorher damit gefüllten Luftballons inhaliert.
Der häufige Konsum kann schwere Schäden nach sich ziehen: Beim Einatmen von reinem Lachgas aus einem Ballon entsteht ein akuter Sauerstoffmangel. Kopfschmerzen sind dabei noch eher harmlose Folgen.
Wird zur Steigerung der Wirkung das Gas aus dem Ballon wiederholt ein- und ausgeatmet ohne abzusetzen oder wird beim Inhalieren eine Plastiktüte über den Kopf gezogen, kann es zu Bewusstlosigkeit oder sogar zum Tod durch Ersticken kommen.
Und auch Frost-Verbrennung im Mundbereich durch das schnell ausströmende Gas treten auf, wenn direkt aus der Kapsel konsumiert wird.
Bei steigenden Dosierungen ist die Entwicklung von Psychosen möglich – psychischen Störungen, bei denen die Betroffenen die Realität verändert wahrnehmen oder verarbeiten.