Der Fortbestand von ProDonna®, einem Beschäftigungsprojekt für langzeitarbeitslose Menschen in Langenfeld, ist aufgrund finanzieller Kürzungen langfristig gefährdet – darauf macht Stephanie Krone, Geschäftsführerin des SkF Langenfeld, aufmerksam. Im Rahmen eines Besuches von Dr. Klaus Wiener (MdB, CDU), Herrn Lothar Portugall, Herrn Andrè Sersch, beide Ratsmitglieder der CDU bei ProDonna® zeigte der SkF auf, welchen gesamtgesellschaftlichen Schaden Kürzungen bei Sozialen Betrieben anrichten würden und wie gegengesteuert werden sollte.
2024 gibt es ca. 969.500 langzeitarbeitslose Menschen in Deutschland, die Arbeitslosenquote lag in Deutschland im Oktober bei rund 2,79 Millionen Arbeitslosen. Hinter ihnen stehen häufig Familien mit Kindern, die besonders gefährdet sind, ebenso den Anschluss an die Gesellschaft zu verlieren.
In Sozialen Betrieben wie ProDonna® in Langenfeld haben langzeitarbeitslose Menschen dauerhafte und geförderte Beschäftigungsmöglichkeiten mit geregeltem Einkommen, festen Tagesstrukturen und soziale Unterstützungsleistungen, die auch den Familien zugutekommen. Sie werden dabei unterstützt durch ein professionelles Team von Pädagog_innen, Psycholog_innen und Fachanleiter_innen.
Im Jahr 2025 ist davon auszugehen, dass eine große Finanzierungslücke beim Beschäftigungsprojekt ProDonna® klaffen wird. Ein Defizit in den Jobcentern ist so vorprogrammiert und der Haushaltsansatz steht in einem eklatanten Widerspruch zu den arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen, die an die Jobcenter gestellt werden. Sie führt zu weiteren massiven Einschnitten in der Förderung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen, was Auswirkungen vor Ort haben wird. Dem Sozialen Betrieb der SkF Langenfeld ARBEIT+INTEGRATION gGmbH ist es gelungen im Laufe der Jahre, weit über 50 ehemals Langezeitarbeitslose Menschen in eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit zu bringen – beispielsweise im Bereich Haushaltsnahe Dienstleistungen „GlanzLeistung“. Aus wirtschaftspolitischer Sicht ist das ein beispielhaftes Modell, dem hohen und in den kommenden Jahren noch weiter steigenden Arbeitskräftemangel zu begegnen und so gesamtgesellschaftliche Folgekosten zu vermeiden. Das betrifft nicht nur die Ausfallkosten durch u.a. Verlust von Steuereinnahmen und Sozialabgaben sondern vor allem sind psychologische und gesundheitliche Probleme, Entqualifizierung (Entwertung der bisher erlangten Qualifizierung), gesellschaftlich-kulturelle und soziale Isolation damit verbunden, wenn sich Arbeitslosigkeit manifestiert, weiß Anke Merten, Bereichsleitung bei ProDonna®.
Der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Klaus Wiener zeigte sich vor Ort begeistert: „ProDonna® bietet nicht nur vielen Menschen den (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt und damit Teilhabe und Perspektiven, sondern ist für viele Menschen der Ort, wo sie mit ihrem knappen Geldbeutel Haushaltswaren und Kleidung zu einem günstigen Preis erstehen können“. „Der Bedarf“, so Anke Merten, Bereichsleitung ProDonna®, „ist steigend und die Entwicklung gerade mehr als besorgniserregend.“
Im Austausch mit Dr. Wiener wurde deutlich, dass es da keine Ressourcen mehr gibt und die freie Wohlfahrtspflege und ProDonna® vor Ort als sozialer gemeinnütziger Betrieb das nicht mehr auffangen kann, was staatlich eingespart wird.
„Wir sind der Auffassung, dass ein Langenfeld ohne ProDonna® gesamtgesellschaftlich massiven Schaden anrichten würde. Neben der Beschäftigungsförderung, die Langzeitarbeitslosen eine Perspektive sowie soziale Teilhabe ermöglicht, sind wir auch ein Sozialkaufhaus, das einkommensschwachen Bürgerinnen und Bürger zu einem nochmals reduzierten Preis den Einkauf von Haushaltswaren und Kleidung ermöglicht. Trotz Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel sind Langzeitarbeitslose ein Teil unserer Gesellschaft, die zur Stabilisierung ihrer persönlichen oft sehr desolaten Situation die Beschäftigungsbetriebe brauchen“, so Stephanie Krone, Geschäftsführerin.