Das Flair der alten industriellen Nutzung mit einem Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger als Wohnstandort samt Naherholung und Freizeitgestaltung für alle Generationen zu einem stimmigen Quartier zu verschmelzen und dabei auch Gewerbe und Handel sinnvoll zu integrieren – vor dieser Herausforderung standen die Planer renommierter Stadtplanungsbüros bei ihren Entwürfen für die Entwicklung der beiden ehemaligen Gewerbestandorte der Unternehmen ara sowie Neumann & Büren.
Die beiden Flächen hat die Stadt Langenfeld durch ihre Tochter Stadtentwicklungsgesellschaft mbH im vergangenen Jahr aufgekauft.
„Neben dem qualitativen Anspruch ist es uns ebenso wichtig, auf Umweltaspekte zu achten, insbesondere auch auf Versickerungsmöglichkeiten bei Starkregen“, erklärte Bürgermeister Frank Schneider in der Rolle als SEG-Geschäftsführer im Rahmen eines Bürgeraustausches im voll besetzten Saal des evangelischen Gemeindezentrums an der Hardt 23. Das Gemeindezentrum liegt in Nachbarschaft der beiden Areale.
„Die frühe Einbindung der Bürgerinnen und Bürger sowie politischer Vertreterinnen und Vertreter in den Entwicklungsprozess, von den ersten Entwurfsskizzen bis hin zur finalen ‚Bauanleitung für die Bagger‘, war und ist uns sehr wichtig“, erläuterte Baudezernent Thomas Küppers, ebenfalls SEG-Geschäftsführer. Er freute sich über die zahlreichen Interessierten, die an dem besonderen Bürgerdialog teilnahmen.
Eine erfolgreiche Bürgerwerkstatt im August 2023 bildete den Auftakt für den besonders intensiven Beteiligungsprozess. Ein Empfehlungsgremium, zusammengesetzt aus Politik, Stadtverwaltung und externen Experten, beriet auf Basis der Auswertung im Anschluss über die eingereichten Konzepte der Planungsbüros.
„Transparenz schreiben wir bei dem Entwicklungsprozess groß“, betonte Thomas Küppers. Denn es gab im Gemeindezentrum nicht nur Raum für die Vorstellung des Siegerkonzeptes der Hosoya Schaefer Architects mit Hauptsitz in Zürich durch Alexander Kneer aus dem Management-Team des Architekturbüros. Zwei Experten aus dem Empfehlungsgremium, Stadtplaner Prof. Jörn Walter (Vorsitzender) und Prof. Kunibert Wachten, s+w plus, Verfahrens-Betreuung nahmen die vier weiteren Entwürfe unter die Lupe, gingen auf die Vor- und Nachteile ein und erläuterten die Entscheidung des Gremiums.
Das Siegerkonzept von Hosoya Schaefer Architects besticht laut dem Empfehlungsgremium durch das harmonische und sinnvoll durchdachte Zusammenspiel aus dem Erhalt der historischen Bausubstanz und Optik, aufgewertet durch zahlreiche neue Bauelemente, die zum Teil die Formsprache der markanten älteren Gebäude aufgreifen. Es soll sowohl Treffpunkte für die Bewohnerinnen und Bewohner geben, als auch Angebote für ganz Langenfeld. Eingeplant sind unter anderem ein Kulturpark im Zusammenhang mit dem Erhalt des wertvollen Baumbestands im Süden des Gebietes bei Neumann & Büren, Treffpunkte für die Jugend, Spiel- und Freizeitangebote sowie Gastronomie und Gewerbe. Die Wohnbebauung, in Form von attraktiven Wohnzeilen bei Neumann & Büren und kleinteiligen Blockstrukturen bei ara bilden eine stimmige Balance mit der Gewerbenutzung. Ein Highlight ist sicherlich das blau-grüne Landschaftsband als Naherholungszone, aber auch als Schwamm bei stärkerem Regen.
Ein Highlight ist sicherlich das blau-grüne Landschaftsband als Naherholungszone, aber auch als „Schwamm“ bei stärkerem Regen.